Die Sache mit der Arthrose 1/3

Die Arthrose gehört mittlerweile auch bei unseren Hunden zu den häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates. Leider ist sie auch schon lange nicht mehr „nur eine Alterserscheinung“. Viele Fellnasen leiden bereits im jungen Alter daran – und das auch noch sehr häufig unbemerkt.

Und direkt die nächste schlechte Nachricht:

Arthrose ist eine degenerative* Erkrankung und nicht heilbar!

Zusätzlich schwierig wird die Sache mit der Arthrose auch noch dadurch, dass sie in jedem Gelenk auftreten kann. Zum Beispiel auch in den kleinen Gelenken an den Pfoten oder den Wirbelgelenken.

Und die unterschiedlichen Bezeichnungen dazu (Hüfte/Coxarthrose, Wirbelgelenke/Spondylarthrose/Spondylose, Knie/Gonarthrose, etc.) machen es für uns Hundebesitzer leider auch nicht einfacher…

*Wikipedia: „wird meist im Sinne einer Funktionseinschränkung durch Verschleiß bzw. Abnutzung verwendet“.

Was ist denn nun Arthrose?

Grob zusammengefasst kommt es als Folge der Zerstörung der Knorpelschicht zu einer fortschreitenden Veränderung des Gelenkes sowie der umliegenden Strukturen (Gelenkkapsel, Muskeln, Sehnen, Bänder).

Unbeachtet/unbehandelt führt dies zu eingeschränkter Beweglichkeit des Gelenks, zur Verdickung der Gelenkkapsel, zur Verschmälerung des Gelenkspaltes, zu Veränderung der Gelenkschmiere, zu wiederkehrenden Entzündungsprozessen… zu SCHMERZEN!

Grundsätzlich hat die Gelenkarthrose einen chronischen Verlauf.  Allerdings kommt es auch immer wieder mal zu akuten Phasen mit typischen Entzündungszeichen wie Wärme, Schwellung, Schmerz. Diese akute Form (aktivierte Arthrose) geht meist mit plötzlicher Verschlechterung der Bewegung und deutlicher Schonung einher.

Ursachen

Es gibt viele Faktoren, die zu einer Arthrose führen können. Daher wird auch von einer multifaktoriellen Erkrankung gesprochen.

Grundsätzlich wird zwischen einer primären und sekundären Arthrose unterschieden. Bei der primären Arthrose verändert sich die Qualität des Gelenkknorpels selbst und führt schon bei „normaler Belastung“ zu einer Arthrose. Eine Stoffwechselerkrankung kann hier z. B. ursächlich sein.

Bei der sekundären Arthrose wiederum liegt bereits eine andere Grunderkrankung vor. Durch Erkrankungen wie beispielsweise Hüft- oder Ellenbogendysplasie (HD/ED) wird der Gelenkknorpel verletzt, unelastisch und spröde. Die sekundäre Arthrose ist die „übliche“ Variante.

Arthrose kann ebenfalls als Folge von Traumata, Fehlstellungen, Operationen am Gelenk und natürlich auch als typische Alterserscheinung entstehen. Grundlegend zu diskutieren sind natürlich auch die meist nachteiligen Veränderungen des Bewegungsapparates bei vielen Rassen durch die Zucht…

Sehr häufig ist die Arthrose allerdings eine Folge von übermäßiger und/oder falscher Belastung der Gelenke – vor allem im Welpen- und Junghundalter! Insbesondere Übergewicht, zu intensives bzw. falsches Training (Fahrrad fahren, Hundesport etc.) aber auch extremes Toben oder Ballspielen sind „ideale Arthroseförderer“.

Fazit

Die Sache mit der Arthrose ist erstmal gar nicht so einfach.

Arthrose

  • kann jedes Gelenk betreffen
  • hat viele Ursachen, es können auch mehrere zusammentreffen
  • ist nicht heilbar
  • betrifft junge und alte Hunde gleichermaßen
  • ist eine degenerative Erkrankung
  • ist immer wieder oder auch dauerhaft schmerzhaft

 

ABER

Es gibt auch viele Ursachen, die Du selbst beeinflussen kannst! Und selbst wenn Dein Vierbeiner schon die Diagnose Arthrose hat, kannst Du mit einem guten Arthrosemanagement den Krankheitsprozess positiv beeinflussen. Wichtig ist vor allem, dass Du möglichst früh (re)agieren kannst.

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Der Prozess der Arthroseentwicklung lässt sich schon mit einfachen, kleinen Maßnahmen verzögern, ggf. sogar stoppen!

 

 

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Im zweiten Teil von „Die Sache mit der Arthrose“ erfährst Du deshalb mehr:

Woran merkst Du ob Dein Hund vielleicht eine Arthrose entwickelt oder bereits hat?
Mit welchen Verfahren wird die Arthrose diagnostiziert?